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Thomas Gradinger: Moto3-Saison im Rückspiegel


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Österreicher Thomas Gradinger (17 Jahre), bei KTM in Mattighofen in der Ausbildung zum Kfz-Techniker, wirft einen Blick zurück auf seine Moto3-IDM-Saison mit der KTM RC 250 R.

Round 1, Lausitzring/Deutschland: Platz 5 in Race 1, Platz 6 in Race 2

»Training war nicht so schlecht, Qualifying hat auch gepasst, obwohl mir die Strecke weniger liegt. Im Warm up bin ich auf einer Bodenwelle gestürzt. Beide Rennen waren ziemlich einsam. Die ersten Runden habe ich mit der Führungsgruppe mithalten können, dann ist es abgerissen und ich bin alleine gefahren.«

Round 2, Zolder/Belgien: Platz 11 in Race 1, Platz 10 in Race 2

»Neue Strecke für mich. Musste das Freitagtraining auslassen, weil ich nicht frei bekommen habe von der Firma. War im Qualifying nicht unzufrieden, trotzdem recht weit hinten. In Rennen 1 Bockmist gebaut vom Fahrwerk her, war zu weich, konnte deshalb nicht spät bremsen. Rennen 2 war tricky weil teils trocken, teils nass. Bin zwar immer besser in Schwung gekommen, aber dann wurde abgebrochen.«

Round 3, Oschersleben/Deutschland: Sturz in Race 1, Ausfall in Race 2

»Training nicht so gut, aber Qualifying hat gepasst. War im Rennen als Fünfter an der Führungsgruppe dran. Bin dann in der zweiten Runde in der Hotelkurve gestürzt. War 10 km/h schneller als zuvor, nicht ganz auf Ideallinie, noch mehr umgelegt und in Schräglage weggerutscht. Im zweiten Rennen ist leider der Motor eingegangen mit irgendwas am Ventil.«

Round 4, Red Bull Ring/Österreich: Platz 4 in Race 1, Platz 4 in Race 2

»Wenig Leute am Start, aber ein heisses Wochenende. Ist das erste Mal richtig geil gelaufen, ich startete aus der ersten Reihe und konnte mit Karel Hanika und Max Kappler vorne mitfahren. Hatte in Rennen 1 einen Vorderradrutscher in schneller Doppellinks, musste abreissen lassen, dann ist Jonas Geitner noch vorbei. In Rennen 2 wieder hinter Hanika und Kappler, hatte erneut einen Vorderradlrutscher, aber schlimmer, musste raus in Kies, war Sechster, habe aber aufgeholt und bin noch Vierter geworden. KTM Moto3-Technikus Wolfgang Felber hat bei uns vorbei geschaut, hat mich gefreut.«

Round 5, Schleiz/Deutschland: Sturz in Race 1, Platz 5 in Race 2

»Schleiz ist eine meiner Lieblingsstrecken, tolle Atmosphäre, viele Zuschauer. Im Training lief es nicht so flüssig, der Start zum ersten Rennen war zäh, habe ein paar Plätze verloren und bin bei der Aufholjagd dann in der letzten Kurve per Highsider abgestiegen. Im zweiten Rennen ist es richtig gut gelaufen, war immer bei den ersten Fünf dabei. Bin die drittschnellste Zeit gefahren, obwohl es regnete und ich nicht so ein gutes Feeling hatte. Bin Fünfter geworden, hat gepasst.«

Round 6, Sachsenring/Deutschland: Platz 2 in Race 1, Sturz in Race 2

»Bin mit gemischten Gefühlen hingefahren, weil dort tue ich mich schwer. Freitagstraining gab es auch keins. Aber im ersten Quali ist es gut gelaufen, nur im zweiten gab es ein Problem mit der Hinterradbremse. Der Start zu Race 1 war nicht so toll, habe mich also mächtig reingehängt. Drei Leute habe ich überholt, zwei hats geschmissen und ich bin Zweiter geworden. War ein geiler Fight. Im zweiten Rennen habe ich in einer Fünfergruppe um Platz 4 gekämpft, bin aber nicht vorbei gekommen. Habe es dann übertrieben im Omega. Bisserl zu schnell und zu spitz rein, Vorderradl eingeklappt. Schade.«

Round 6, Hockenheim/Deutschland: Platz 3 in Race 1, Sturz in Race 2

»Bin im Training auf noch feuchten Curb gekommen und heftig abgeflogen. Schwinge kaputt und zwei Felgen krumm, das war teuer. Das erste Rennen wurde abgebrochen, beim Restart kam ich nicht gut weg, beim Aufholen hat mir einer die Tür zugemacht, bin harmlos umgekippt, aber gleich weiter. Konnte  ein paar Plätze aufholen, dann hat sich beim Anbremsen der Sachskurve das Vorderrad in der welligen Anbremszone verabschiedet. War blöd, aber nicht so schlimm, weil von den Zeiten her war ich an der Spitze dran.«

»Im zweiten Rennen gab es einen coolen Kampf. Waren vier Mann, bis Aris Michail ausgefallen ist. Habe in letzter Runde geschaut, dass ich alles gebe. Ist aufgegangen, Geitner hat mich nicht mehr überholen können. War froh über 3. Platz, ist aber nicht das tolle Gefühl, wie wenn 40 Leute am Start gewesen wären.«

Saisonfinale in Spanien

»Den letzten IDM-Lauf am Lausitzring lassen wir sausen und fahren lieber zwei Moto3-Rennen in Spanien. Da ist dann wärmer. Abschließend möchte ich meinem Papa Alois und meinen Mechanikern Marcel Kurt und Ronny Wunderlich danken, ohne die wäre ich nicht weit gekommen. Wir haben uns supergut verstanden, das Motorrad war immer pikobello und geschimpft wurde auch nie, wenn die KTM etwas zerrupft zurück kam.«

»Nächstes Jahr möchte ich die Spanische Meisterschaft fahren, die die Dorna mit Rennen in Spanien, Österreich, Deutschland und Portugal auf Europa ausweiten will. Das wird sicher hart, weil die vorne fahren auf Anschlag und auf WM-Niveau. Wahrscheinlich lande ich da zwischen Platz 20 und 30 oder mit Glück mal in den Punkten. Dafür lerne ich viel mehr als in der IDM, wo nur wenige Leute am Start sind.«

»Bei KTM bin ich inzwischen im 3. Lehrjahr zum Kfz-Techniker. Die Ausbildung ist echt Klasse. Habe viel gelernt, speziell in der Entwicklungsabteilung. Zur Zeit bin ich in der Lehrwerkstatt bei Dreh- und Fräskursen. Habe auch an dem Schnittmodell der 1290 Super Duke R mitgearbeitet. Eine Woche vor Schleiz habe ich übrigens die 390 Duke für den »ADAC Junior Cup powered by KTM« in Spanien getestet. Haben mit Andy Vogt von WP-Suspension ein Setting erarbeitet für nächstes Jahr. Das Bike ist sehr einfach zu fahren und ging am Schluss immer besser. Der Meier Hannes und Jeremy McWilliams waren auch da. Dieser Cup wird sicher ein Erfolg.«

Fotos: Buenos Dias

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