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Writer's pictureHero Motocorp Trinidad and Tobago

TECH FOCUS: WIR ENTSCHLÜSSELN FÜR EUCH DIE NEUESTEN FACHBEGRIFFE

Der ewige Wettstreit um die Entwicklung extrem schneller und dennoch sparsamer und sicherer Motorräder treibt die Hersteller dazu, Technologien aus anderen Branchen wie dem Motorsport und sogar der Luftfahrt zu verwenden sowie hochmoderne Elektronik einzusetzen, um die Performance und den Komfort der Fahrer zu verbessern.

@KTM


Der KTM Blog sieht sich einige der Technologien des österreichischen Herstellers an und entschlüsselt für euch die technischen Fachbegriffe, die sich dahinter verbergen.

HILL HOLD CONTROL (HHC) Stell dir vor, du fährst mit einem Sozius, vollem Gepäck und nassen Winterhandschuhen einen Anstieg hinauf und musst plötzlich anhalten, um etwa dem Querverkehr Vorrang zu geben. Für die meisten Fahrer bedeutet das enormen Stress. Sie versuchen, nicht zurückzurollen, einen soliden Stand zu finden und schließlich wegzufahren, ohne den Motor abzuwürgen.

Einfach gesagt ist die Hill Hold Control HHC eine elektronische Funktion, die dir erlaubt, einen soliden Stand beizubehalten, indem sie das Bike am Zurückrollen hindert. So kannst du beide Stiefel auf dem Boden lassen und Gas geben, ohne gleichzeitig einen Finger auf dem Bremshebel halten zu müssen. Die Hill Hold Control HHC nutzt die eingebauten Sensoren des Bikes, um die Neigung und Geschwindigkeit sowie den Einsatz der Bremsen zu erkennen und übernimmt die Bremsfunktion, bis du bereit bist, wegzufahren. Die Hinterradbremse wird vom ABS angelegt.

@KTM


MOTORSCHLEPPMOMENT-REGELUNG (MSR) Fast alle Fahrer sind mittlerweile mit der Traktionskontrolle vertraut. Gib zu abrupt oder zu früh Gas, und das Hinterrad beginnt, sich schneller zu drehen als das Vorderrad – das Resultat ist Traktionsverlust. Sensoren erkennen die Unterschiede in der Umdrehungsgeschwindigkeit und warnen das Steuergerät des Bikes, welches sodann die elektronische Kraftstoffeinspritzung beeinflusst und Leistung wegnimmt, um alles wieder unter Kontrolle zu bekommen. Was hat das nun mit der MOTORSCHLEPPMOMENT-REGELUNG zu tun? Ganz einfach: Diese hat den umgekehrten Effekt.

V-2-Motoren sind für ihre relativ starke Motorbremswirkung bekannt. Besonders beim schnellen Runterschalten oder beim abrupten Gaswegnehmen können Differenzen zwischen der Drehzahl des Motors und der Umdrehungsgeschwindigkeit des Hinterrads auftreten. Das führt zu Drehmoment-Feedback oder zwei entgegengesetzten Kräften. Der Reifen verliert Bodenhaftung und hüpft zeitweise über den Asphalt, was potentiell zu Instabilität führen kann. Fahrer beschreiben dieses Gefühl oft als „Hinterradstempeln“. Antihopping-Kupplungen wie die PAS-Kupplung der LC8-Modelle schwächen den Großteil des Drehmoment-Feedbacks ab, auf rutschigen Untergründen kommt aber die Motorschleppmoment-Regelung MSR zum Einsatz. Das System gibt sachte Gas, um die Umdrehungsgeschwindigkeit der Kurbelwelle an die des Hinterrads anzupassen. So verhindert es Stempeln und stellt konstanten Bodenkontakt sicher. Es eliminiert Unterschiede der Umdrehungsgeschwindigkeit der Räder, stabilisiert das Bike und schützt so den Fahrer.

@KTM


DLC-BESCHICHTUNG Die Ingenieure der Forschungs- & Entwicklungsabteilung von KTM stehen täglich vor enormen Herausforderungen. Sie sind gefordert, Motoren mit überragender Performance sowie hoher Lebensdauer und langen Serviceintervallen zu entwickeln, um die Unterhaltskosten niedrig zu halten und gleichzeitig dem erhöhten Umweltbewusstsein entgegen zu kommen und die immer strenger werdenden Umweltauflagen zu erfüllen. Aus diesem Grund müssen sie alle Facetten bezüglich Effizienz der KTM-Kraftwerke analysieren. In diesem komplexen System voller beweglicher Teile richten sie ihre Aufmerksamkeit besonders auf eine Kraft: Reibung. In einem Fahrzeug können Reibungsverluste die Leistung des Motors um 10 bis 15 % reduzieren und so ist die Auswahl optimaler Materialien essentiell.

Eine Lösung ist die DLC-Beschichtung, eine Technologie, die ursprünglich in Hubschrauber-Getrieben und den höchsten Klassen des Motorsports verwendet wurde. DLC steht für Diamond-Like Carbon – eine Materialbeschichtung, welche die Vorteile von zwei auf Kohlenstoff basierenden Materialien – Diamant und Graphit – vereint. Es handelt sich dabei um eine der widerstandsfähigsten Beschichtungen am Markt. Kohlenstoff-Moleküle werden als dünner Film auf Metallteile aufgebracht und ahmen die Struktur dieser Materialien nach. Diamant ist extrem hart und Graphit ist für seine geringe Reibung bekannt, es ist also das perfekte Material für Komponenten, die sich bei extremen Geschwindigkeiten bewegen und dabei in Kontakt mit anderen kommen – zum Beispiel für die Schlepphebel im Ventiltrieb des LC8-Motors.

@KTM


QUICKSHIFTER+ Wozu braucht ein Quickshifter ein Plus? Und was steckt dahinter? Ein Quickshifter ist ein Gerät, das Gangwechsel ohne Kupplungseinsatz ermöglicht. Im Zubehörhandel erhältliche Systeme bestehen aus einem Modul, welches entweder die elektronische Kraftstoffeinspritzung oder die Zündanlage unterbricht, und einem Sensor im Schaltgestänge, welcher den Druck beim Gangwechsel erkennt. Beim Aktivieren verlangsamt oder unterbricht das Gerät eines der Systeme für eine bestimmte Zeit, nimmt damit Leistung weg und entlastet das Getriebe, bis der nächste Gang eingelegt ist. Typischerweise sind diese Geräte für den Rennsport gedacht und ausschließlich für aggressive Schaltmanöver bei hohen Drehzahlen konzipiert.

Hier unterscheidet sich der KTM QUICKSHIFTER+. Anstatt eines Sensors auf dem Schaltgestänge werden zwei Sensoren direkt im Getriebe – einer auf der Schaltschiene und ein Gangstellungssensor auf der Schaltwalze – eingesetzt. Die Vorteile dieses Systems sind Präzision und Flexibilität. Es erkennt die Richtung des Gangwechsels (rauf oder runter), weiß, wann es die elektronische Kraftstoffeinspritzung unterbrechen und die Zündzeitpunkte verlangsamen muss, welcher Gang eingelegt wird und wann es die Kraftstoffzufuhr reaktivieren muss. Außerdem kann es die Drosselklappe öffnen, um die Drehzahl zu erhöhen, was flüssiges Runterschalten ermöglicht, ohne manuell Zwischengas geben zu müssen. Für KTM-Fahrer bedeutet das ein Plus, da dieses System das Rauf- und Runterschalten ohne Kupplung ermöglicht und sich zusätzlich an ihren Fahrstil anpasst – es schaltet bei Bedarf blitzschnell, aber auch bei Halbgas butterweich.

BILDER:  KTM

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