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Sébastien Loeb bei Scorpion Masters 2013 auf KTM!

Ende November stellte sich der neunmalige Rally-Weltmeister Sébastien Loeb der letzten großen Herausforderung des Jahres für Motorradfahrer: den Scorpion Masters 2013! Bei diesem Rennen, das am herrlichen HTTC-Circuit in Le Castellet im französischen Departement Var ausgetragen wurde, trafen sich hochkarätige Motorradfahrer jeder Disziplin. An einem einzigen Tag absolvierten die Teilnehmer eine Spezial-Endurostrecke, matchten sich beim Supermoto und trugen schließlich zwei Rennen auf der legendären Paul Ricard-Rennstrecke aus!

Die Qual der Wahl Auch diesmal setzte Sébastien Loeb bis auf eine Disziplinen (Trial) voll auf KTM. Der am Freitag bei strahlendem Sonnenschein zur Besichtigung des Spezialtest auf der Endurostrecke und der Trial-Hindernisse angereiste Weltmeister nutzte das freie Training, um die neue KTM 1290 SUPER DUKE R zu testen und sie mit der KTM RC8 R zu vergleichen, mit der er sonst immer fährt. Beeindruckt vom Motor des Naked Bikes und seiner, trotz gewaltiger Leistung, einfachen Fahrbarkeit, entschied er sich vorerst aber, auch im Hinblick auf die lange Mistral-Gerade für die sportliche Maschine mit Vollverkleidung.


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Unter den Besten Am frühen Samstagmorgen, nach dem traditionellen Gruppenfoto, machte sich Loeb zusammen mit den anderen Fahrern auf zum Offroad-Gelände. Unter ihnen auch Johnny Aubert, David Knight, Ivan Cervantes, Rodrigue Thain und Frédéric Bolley, alles bestens bekannte und hoch dekorierte Enduro-, Rally- oder Motocross-Spezialisten. Nicht zu vergessen Alexandre Ferrer und Guillaume Jean, die zur französischen Trial-Elite zählen. Loeb ließ sich aber nicht einschüchtern. Konzentriert und von Bruno Camozzi gut beraten, erstaunte Loeb alle und beendete das Rennen als 13. von 27 Teilnehmern!

Konzentriert und von Bruno Camozzi gut beraten, erstaunte Loeb alle und beendete das Rennen als 13. von 27 Teilnehmern!

Auch die Spezial-Enduro-Prüfung bereitete ihm kaum Probleme, trotz ihrer Länge und der von den Organisatoren eingebauten technischen Schwierigkeiten, wie Baumstämmen und Schotterstellen. Am Lenker seiner KTM 450 EXC lieferte er – trotz Problemen mit Armpump, das ihm rasch starke Schmerzen in den Unterarmen bereitete , eine perfekte, fehlerfreie Leistung ab und kam als 15. ins Ziel.

Im Supertempo ging es weiter zur herrlichen Supermoto-Strecke. Schnell in die Lederkombi und rauf auf die KTM 450 SMR. Und wieder warteten einige Größen dieser Disziplin auf, wie Eddy Seel, Adrien Chareyre und Boris Chambon! Sébastien Loeb lieferte sich ein Kollegen-Duell mit Soheil Ayari, ebenfalls Autorennfahrer, der sich auch unter die Motorradfahrer mischt, und beeindruckt weiter durch seine Präzision, blieb aber vorsichtig. Die Bilanz: ein 22. Platz nach der karierten Flagge und ein vorläufiger 19. Platz im Zwischenklassement vor der kurzen Mittagspause.

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Sébastien Loeb KTM 450 EXC Scorpion Masters 2013 (© Fabrice Iheritier)

Schwierige Wahl Während sich die Fahrer stärkten, begann es zu regnen.  Sofort herrschte Hochbetrieb in den Boxen, die Mechaniker mussten auf Regenreifen wechseln, und man zerbrach sich die Köpfe über das Setup, um den Fahrern bestmögliche Voraussetzungen bieten zu können. Die eigentlich auf der langen Geraden benachteiligte KTM 1290 SUPER DUKE R wurde mit den vielen elektronischen Assistenzsystemen und ihrer natürlichen Sitzposition wieder interessant. Loeb sattelt daher um und nahm für die Qualifikationsläufe direkt vor dem ersten Rennen die nackte KTM. Eine weise Wahl, wie der 8. Startplatz zeigte!

Eine halbe Stunde später ging Loeb zur Startaufstellung, seine Nervosität hielt er dabei sorgfältig im Zaum. Die Strecke war klatschnass, das Thermometer zeigte um 15 Uhr gerade mal 7°C. Nicht gerade ermutigende Bedingungen für eine Auseinandersetzung mit Vincent Philippe, Jérémy Guarnoni, Arnaud Vincent, Denis Bouan oder Gwen Giabbani! Aber Loeb lies sich den Schneid nicht abkaufen. Er startete vorsichtig, wurde aber immer vertrauter mit der Strecke und dem Potenzial seines neuen Bikes. Schließlich lieferte er sich ein beeindruckendes Duell mit David Knight, dem Enduro-Weltmeister, der auch auf der Straße sehr schnell ist. Er meisterte die zahlreichen Schwierigkeiten der Strecke, wo andere ausschieden. Bis zum Schluss blieb er sitzen und überfquerte die Ziellinie als 10. der verbliebenen 22 Fahrer, gleich hinter dem Giganten David Knight von der Isle of Man.

Sébastien Loeb beeindruckte vom Anfang des Tages an in allen Disziplinen und stellte seine wirklich außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit unter Beweis. Im Ziel fiel aber vor allem sein Lächeln und die Freude auf, mit der er das gesamte Rennen trotz schwieriger Bedingungen absolvierte.

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Sébastien Loeb KTM 1290 SUPER DUKE R Scorpion Masters 2013 (© Fabrice Iheritier)

Unterm Strich der Genuss … Er hatte jetzt noch mehr Vertrauen gefasst und beschloß, für das zweite Rennen die KTM RC8 R zu nehmen. Sie erreicht einen höheren Topspeed, jedoch fordert das steifere Chassis mehr vom Fahrer. Kein Problem, nach dem Start, für den sich die Bedingungen weiter verschlechtert hatten – es wurde noch um  2°C kälter und fing wieder an zu regnen – matchte sich Loeb wieder mit Knight sowie Julien Toniutti, dem amtierenden französischen Rallymeister. Das Kopf-an-Kopf-Rennen der drei Männer dauerte eine ganze Weile, mit zahlreichen Überholmanövern und einer deutlich zu spürenden Begeisterung bei den Fahrern. Die Zuschauer am Streckenrand genoßen ein beeindruckendes Spektakel, Sébastien Loeb lies nicht locker und fuhr schließlich einen leichten Vorsprung vor seinen Gegnern heraus. Er beendete das Rennen als Neunter und belegte im Endklassement den 13. Platz. Ein mehr als respektables Ergebnis, angesichts der Klasse der angetretenen Fahrer. Und Loeb selbst fasste diesen außergewöhnlichen Tag am Besten zusammen:

Sébastien Loeb: „Es ging nicht darum, irgendetwas zu beweisen, sondern viel Spaß in einer entspannten Atmosphäre zu haben, so etwa wie beim Race of the Champions mit den Autos. So gesehen war alles perfekt und ich habe den Tag sehr genossen. Heute Nachmittag waren die Konditionen tatsächlich sehr schwierig. Ich sah dem Start mit etwas gemischten Gefühlen entgegen. Es war mein erstes Motorradrennen, mein erster Start in der Startaufstellung und das Ganze bei Regen – das macht die Sache nicht einfacher! Aber es ist alles gut gelaufen und es hat mir richtig Spaß gemacht, vor allem die Duelle mit David Knight, das war wirklich toll! Die Qualifikationsrunden und das erste Rennen habe ich mit der KTM 1290 SUPER DUKE R bestritten, denn sie ist dank ihrer Position leichter zu kontrollieren, und die Elektronik gab mir Selbstvertrauen. Aber auf den langen Geraden musste ich etwas zurückstecken! Und da beim ersten Rennen alles gut gelaufen war, nahm ich für das zweite wieder die KTM RC8 R. Ich fuhr diesmal etwas schneller und konnte mich vor David platzieren, aber das Chassis ist steifer als bei der 1290 SUPER DUKE R, und – auch wenn ich letztlich damit schneller war – konnte ich es nicht richtig nutzen. Das war ein toller Tag, mit einer ausgezeichneten Stimmung. Wir hatten Zeit, uns zu unterhalten, Bekanntschaft mit den einzelnen Disziplinen zu machen und mit den Fahrern der jeweils anderen Sportarten … Es war wirklich sehr gelungen!“

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