Nie zuvor hat ein Südafrikaner die spektakulären Red Bull X-Fighters gesehen, jedenfalls nicht auf südafrikanischem Boden. Das letzte Mal, dass die X-Fighters auf dem afrikanischen Kontinent zu Gast waren, war vor ein paar Jahren in Ägypten, im Schatten der Sphinx. Diesmal trafen sich die besten Freestyle-Motocrosser im Herzen Südafrikas. Es hätte keinen malerischeren und historischeren Ort für das Tourfinale geben können: das Union Building in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria war Austragungsort des 50. Red Bull X-Fighters Events seit dem Beginn der Tour im Jahr 2007.
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Red Bull X-Fighters Pretoria © Red Bull Content Pool
Das von Sir Herbert Baker designte und mittlerweile 101 Jahre alte Union Building beherbergt die Büros des südafrikanischen Präsidenten, ist offizieller Regierungssitz und hat geschichtsträchtige Momente erlebt. Einer der denkwürdigsten war die Amtseinführung von Südafrikas wohl bekanntestem Staatsoberhaupt Nelson Mandela oder Tata Madiba, wie er von den Südafrikanern liebevoll genannt wird.
Nach der vorletzten Runde in München, war kaum damit zu rechnen, dass das Red Bull X-Fighters Team die schwimmende FMX Strecke im Olympiapark noch einmal übertreffen könnte. Aber den Zuschauern wurde einiges geboten, denn das Team konstruierte die größten Sprünge auf einer FMX-Strecke seit dem Lauf im amerikanischen Glen Helen. 12000 Tonnen Erde waren nötig, um die FMX Strecke mit den verrückten Hindernissen, die die Athleten auf Höhe und Geschwindigkeit bringen, anzulegen, so dass sie die verrückteste Flugakrobatik zeigen konnten, die die Welt je gesehen hat.
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Trophy Red Bull X-Fighters Pretoria © Red Bull Content Pool
Jason Moriarty, der aus Südafrika stammende Head Judge der World Tour, zeigte sich begeistert über die Rückkehr der Red Bull X-Fighters: „Mit der Rückkehr der X-Fighters auf den afrikanischen Kontinent, geht für mich ein 13 Jahre lang gehegter Traum in Erfüllung. Für uns ist es ein besonderes Ereignis, dass das größte und beste FMX-Event in Südafrika Station macht.“
Im Vorfeld waren alle Augen auf KTM Fahrer und Tourfavouriten Levi Sherwood gerichtet, der mit seinem Landsmann Josh Sheehan bis zuletzt um den Gesamtsieg kämpfte. Bis zum Qualifying verlief auch alles nach Plan. Sherwood gab alles, um Sheenie im Finale unter Druck zu setzen, aber das Glück war nicht auf seiner Seite. Während einem Shaolin Flip drehte der Wind und nach der Landung stürzte Levi mit einem Highsider zu Boden. Leicht verletzt konnte Sherwood nicht im Finale starten, wodurch Sheehan einen nahezu ungefährdeten Laufsieg und den Tour-Gesamtsieg einfahren konnte. Mit dem Spanier Dany Torres stand am Ende aber doch eine KTM auf dem Podium.
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Levi Sherwood Red Bull X-Fighters Pretoria © Red Bull Content Pool
Vor dem Finale sagte ein sichtlich geknickter Sherwood: „In der Sekunde, als ich den Boden berührte, spürte ich Schmerzen im Knöchel und wusste, dass der Gesamtsieg bei der Tour verloren war. Nächstes Jahr will ich noch stärker sein und gewinnen.“
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Dany Torres, Josh Sheehan & Adam Jones Red Bull X-Fighters Pretoria © Red Bull Content Pool
Für jeden KTM Fan, dem oranges Blut durch die Adern fließt, war es eine ziemliche Enttäuschung, dass Sherwood nicht im Finale stand und keine Chance auf den Sieg hatte. Wenn man sieht, wie diese modernen Gladiatoren um den Sieg kämpfen, dann geht es beim Freestyle Motocross um mehr als Bikes und Hersteller. Es ist Extremyoga auf mehr als 100 kg schweren Motorrädern, mit denen die Fahrer umgehen, als wären es Laufräder für Kinder. Die Helden sind die Fahrer, die Bikes nur ein Mittel, um abzuheben. Bleibt eigentlich nur noch zu sagen: KTMs machen auch kopfüber eine gute Figur!
Fotos: Red Bull Content Pool
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