Vanni Oddera ist ein spiritueller Typ mit vielen Interessen und Talenten. In der Motorradwelt ist er wahrscheinlich am besten als Freestyle-Motocrosser bekannt, aber Vanni rief auch ein Projekte für behinderte Kinder ins Leben, besitzt ein Pub und liebt die einfachen Dinge im Leben. Wir gaben ihm eine FREERIDE E zum Testen und sprachen mit ihm über sein Leben, seine Projekte und wie sehr ihm die Fahrt mit KTMs erstem elektrisch-betriebenen Offroad-Motorrad gefallen hat.
Schon als Kind wollte Vanni ein Motorrad haben, aber seine Mutter drängte ihn, seine Interessen in anderen Bereichen zu suchen. Im Alter von 21 Jahren kaufte Vanni, der in einem kleinen italienischen Dorf zwischen Genua und Savona aufwuchs, sein erstes Motorrad und ist seitdem im FMX-Sport aktiv.
„Meine Geschichte ist ein bisschen merkwürdig, denn als Kind liebte ich Motorräder, aber meine Eltern haben mir nie eines gekauft. Meine Mutter sagte ‘Vanni, solange du in diesem Haus wohnst, wirst du niemals ein Motorrad bekommen’. Jahrelang habe ich verschiedene Sportarten ausprobiert: Fischen, Leichtathletik, Orientierungslauf, Mountainbiken, Bogenschießen etc. bis ich mir endlich – im Alter von 21 Jahren – mein erstes Motorrad kaufte und dachte, wow, das ist das wahre Leben.“
Neben seiner großen Liebe und seinem erstklassigen Ruf als erfolgreicher FMX-Athlet, ist der Italiener vor allem für seine kreativen Motorraddesigns bekannt. Mit einem Abschluss in Grafikdesign, gestaltet Vanni sein Motorrad jedes Jahr entsprechend einer besonderen Botschaft. 2015 ist Vannis KTM FMX-Motorrad Natur und Tieren gewidmet und während eines Backflips kann der Zuschauer einen Farbwechsel beobachten. Weltweit nimmt Vanni mit seinem FMX-Bike an Veranstaltungen teil; für ihn steht nicht der Wettkampfgedanke des Freestyle-Motocross im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, den Menschen seinen Sport näher zu bringen.
Wenn man ein bisschen genauer hinschaut, merkt man schnell, dass Vanni nicht der typische FMX-Fahrer ist, den man vielleicht erwarten würde. Ein in sich ruhender Mann, der in einem alten Steinhaus mitten im Wald lebt, ein paar Kilometer von der Küste entfernt, mit einem eigenen Trainingspark, und nichts mehr liebt, als die Ruhe seines Heims. Das 200 Jahre alte Haus renovierte er in Eigenregie und dachte sich das Design über Jahre aus, mit Besonderheiten wie einem Baumhaus, in dem er ab und zu schlafen kann, um der Natur so nah wie möglich zu sein.
„Es hat vier Jahre gedauert dieses 200 Jahre alte Haus zu renovieren, meine Freunde haben mir geholfen, aber alles, was im Haus ist, habe ich selbst gemacht. Ich habe das Haus designt, genau nach meiner Vorstellung, der Vorstellung eines Kindes. Ich habe ein schönes Baumhaus, ausgestattet mit allem Komfort, wo ich so oft wie möglich schlafe, um näher in der Natur zu sein.“
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Nicht nur, dass der unternehmerische FMX-Star ein Pub besitzt, was in Italien auf den ersten Blick ein wenig merkwürdig erscheint, aber es gibt eine besondere Geschichte, warum Vanni mit diesem Projekt begann.
„Vor 15 Jahren ging ich für drei Monate nach Irland. Als ich nach Hause kam, entschied ich mich, zusammen mit meinem Bruder Luke einen Pub im Wald zu eröffnen; eine Art Treffpunkt für Kinder, wo sie gute Musik hören können und immer von Motorrädern umgeben sind! Es ist ein magischer Ort, an dem alle Sachen alt sind und eine Geschichte haben. Ein zeitloser Ort, ein Ort sich zu verlieren und die Probleme des Alltags zu vergessen. Als nächstes werde ich mit meiner Freundin eine Terrasse namens „Pigs with Wings“ an einem Strand hier in der Nähe bauen, die den Blick auf das Meer öffnet und wo Leute gemütlich trinken und Jazzmusik hören können.“
Mehr als erwähnenswert ist Vannis Projekt „Mototerapia“. Obwohl viele daran zweifelten, hat Vanni immer daran geglaubt, dass er der Gesellschaft etwas zurückgeben kann und jeder die Möglichkeit haben sollte, den Spaß am Motorradfahren zu erleben. Aus diesem Grund rief er „Mototerapia“ ins Leben, eine Initiative, durch die behinderte Kinder die Chance haben, auf Vannis FMX-Motorrad mitzufahren. Während viele dachten, die Kinder würden Angst haben und sie sollten gar nicht erst die Möglichkeit haben, hielt Vanni an seiner Idee fest. In drei Jahren ist die Zahl der Kinder von anfänglich neun bei einer Veranstaltung in Italien auf 160 Kinder zu einer weltweiten Initiative angewachsen.
„Ich erinnere mich an das erste Mal, als wäre es gestern gewesen: ich war fast schon davon überzeugt, dass meine Idee absurd war, ich war aufgewühlt, aber den Helm abzunehmen und diese neun Kinder vor Freude strahlen zu sehen, nur weil sie auf einem Motorrad fahren konnten, ihr Lachen zu hören, ihre vor Enthusiasmus strahlenden Augen zu sehen, hat jeden Zweifel vertrieben. Das Projekt „Mototerapia“ entwickelte sich immer weiter! Ich komme immer einen Tag früher zu den Veranstaltungen, denn dieser Tag gehört nur den Kindern. Ich habe durch dieses Projekt bereits viel erlebt und habe es in Russland und auf der EICMA vorgestellt. Es waren nicht mehr nur die neun Kinder vom Anfang, mittlerweile waren es 160 behinderte Kinder, die mit Bussen aus ganz Norditalien anreisten, um ihre Helden zu sehen, mit ihnen zu fahren und das Vollgas-Gefühl zu erleben. Und was waren typische Sätze? „Ich habe keine Angst … ich fühle mich frei … ich kann fliegen … wir haben einen Looping gemacht“ – und das ist das Beste für mich, denn es gibt keine größere Freude, als anderen eine Freude zu machen.“
Mit seiner Liebe zur Natur und FMX, war es nur logisch, Vanni eine FREERIDE E zum Testen zu geben, die wie er für Freiheit und eine grünere Zukunft steht. Nach nur ein paar Augenblicken war klar, diese Kombination passt perfekt.
„Es hat Spaß gemacht. Ein einzigartiges Motorrad für alle, die ein Spaßmotorrad wollen, das Handling des Elektromotors ist einfach und die drei Mappings bieten vielfältige Möglichkeiten. Das leistungsstärkste dritte Mapping ist einem 250er Zweitakter gar nicht so unähnlich. Dieses Motorrad ist großartig, ich bin sicher, dass man damit alle Tricks machen kann.“
Nach der Möglichkeit eines Backflips gefragt, glaubt Vanni, dass es möglich ist.
„Ich mag die FREERIDE E. Beim Fahren höre ich all die Geräusche, die einfach nur durchs Fahren entstehen; die Reifen, die auf der Erde rutschen, Steine, die sich unter den Reifen bewegen, Wasser, das unter den Reifen fließt, das Geräusch des Windes am Helm und all das, ohne die Natur zu belasten. In einem Wort: Freiheit.“
Vanni testete das Motorrad unter verschiedenen Bedingungen, um ein gutes Gefühl für das Motorrad zu bekommen. Die Bilder aus Italien zeigen malerische Orte und die FREERIDE E in ihrem Element.
„Ich wollte die FREERIDE E in Ligurien fahren, eine vielfältige Region, in der du innerhalb von ein paar Kilometern im Schnee, am Strand, im Wald und in der Stadt bist. Ich wollte sie einen Tag im Schnee fahren, weil ich gehört hatte, dass die Batterie bei Kälte Leistung verliert, aber das stimmt nicht, die Batterie hat perfekt funktioniert. Dann wollte ich eine längere Tour durch den Wald machen, um die Reichweite zu testen.“
Vanni ist fest davon überzeugt, dass dieses Bike in Zukunft wichtig sein wird und ließ auch seine Freunde Probe fahren.
„Alle, die mit der FREERIDE E gefahren sind, waren danach sprachlos! Sie waren sich einig. Keiner von ihnen hätte erwartet, dass sich solch ein Motorrad so komplett anfühlt. Mit diesem Motorrad fühlt man sich frei, als Teil der Natur, fast wie ein Tier.“
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Bei Vanni und der FREERIDE E stimmt diese Aussage zu 100 Prozent!
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Mehr über Vanni und sein bemerkenswertes Projekt auf seiner Website.
Fotos: Dario Bologna
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