Der spanische Star beendet seine vierjährige Partnerschaft mit Red Bull KTM, nachdem er dazu beigetragen hat, das Team von den hinteren Plätzen ganz nach vorn zu bringen. Lassen wir einige Abschnitte seiner Geschichte Revue passieren …
Pol Espargaro in voller Schräglage auf der KTM RC16 PC @PolarityPhoto
Im Jahr 2016 unterschrieb der ehemalige Moto2™-Weltmeister Pol Espargaro einen Vertrag mit Red Bull KTM Factory Racing für 2017 – die erste Saison des Teams in der MotoGP.
Pol war von Anfang an bei der Entwicklung der KTM RC16 dabei – hier ist er beim Test vor KTMs erster vollen MotoGP Rennsaison (2017) PC @GoldAndGoose
Der Spanier hatte in seinem ersten Jahr einen 6. Platz geholt, danach aber war seine Entwicklung ins Stocken geraten. Also suchte er für 2017 nach einer neuen Herausforderung und einem Platz in einem echten ‚Werksteam‘.
Pol holte 2018 KTMs erstes MotoGP Podium in Valencia, Spanien PC @SebasRomero
Ende 2016 konnte er die neue RC16 erstmals testen und beendete seinen ersten GP ‚in Orange‘, das erste Rennen der Saison 2017 in Qatar, auf dem 16. Rang.
Das erste Podium war ein ganz besonderer Meilenstein für Pol und das Team PC @SebasRomero
„Wir wollen immer mehr, aber es ist das erste Rennen und wir müssen erst einmal herausfinden, wo wir stehen“, sagte er damals. „Wir müssen verstehen, dass unser Rückstand von 33 Sekunden [auf die Spitze] ein guter Anfang ist.“
2018 feierte das Red Bull KTM Factory Racing Team KTMs erstes MotoGP Podium PC @SebasRomero
Pols Hingabe, Charakter und freundliche Art haben dabei geholfen, das Programm von diesem Zeitpunkt an voranzutreiben. Bis zu seinem letzten Einsatz für KTM in Portugal hatte er zu verschiedenen Zeiten fünf verschiedene Teamkollegen.
Pol hat immer das Maximum gegeben – seine harte Arbeit war ausschlaggebend für die Entwicklung der KTM RC16 PC @PolarityPhoto
Meilensteine wechselten sich mit Verletzungen ab, er war aber immer ein zuverlässiger Faktor und seine harte Arbeit war eine starke Plattform für die Evolution der RC16 bei KTM. Egal, welche Experimente, Theorien oder neuen Komponenten die Techniker im Werk ausprobieren wollten: Sie wussten, dass sie sich voll und ganz auf die #44 verlassen konnten.
Mit seinen fünf Podestplätzen holte Pol 2020 den fünften Platz in der Weltmeisterschaft PC @PolarityPhoto
Bereits im tschechischen Brünn – beim zehnten Rennen der Saison 2017 – konnte Pol den ersten Top-Ten-Platz für KTM verbuchen. Beim letzten Rennen von 2018 in Valencia landete er mit seiner RC16 bei nassen Bedingungen auf dem 3. Platz und erreichte damit einen weiteren Meilenstein.
Pol Espargaro beim letzten Rennen der Saison 2020 – die KTM RC16 ist jetzt ein wahrer Herausforderer in der Königsklasse PC @PolarityPhoto
Die Erinnerung an seinen ersten Pokal in der Königsklasse nimmt in seinen vier Jahren bei KTM – und seiner Karriere – eine besondere Rolle für Pol ein, hatte er ihn doch ein halbes Jahr nach einem schrecklichen Unfall beim Testen in Malaysia und einer daraus resultierenden Rückenverletzung errungen.
Pol Espargaro und KTM Motorsport-Direktor Pit Beirer PC @PolarityPhoto
„Ich hatte mich gerade von einer der schwersten Verletzungen meiner Karriere erholt“, erinnerte er sich letztes Wochenende in Portimao. „Der 3. Platz markierte nicht nur den schönsten Moment des Projekts, sondern auch meiner gesamten Karriere. Weltmeister zu werden war natürlich auch großartig, aber wenn du ‚völlig kaputt‘ bist und das Gefühl hast, nie mehr ein Motorrad fahren zu können, oder wenn du das Gefühl hast, dass du nie mehr schnell sein wirst, dann ist ein Podestplatz in Valencia eine unglaubliche Errungenschaft. Verrückt eigentlich.“
Pol Espargaro in Le Mans, Frankreich (2020) PC @PolarityPhoto
Im Jahr 2020 führten Startplätze in der ersten Reihe, erste Pole Positions und fünf Podestplätze zu einem 5. Platz in der Endrangliste der Weltmeisterschaft – punktgleich mit dem Viertplatzierten. Dank Pol stieg Red Bull KTM von einem Rookie- zum drittbesten Team der MotoGP™ auf und auch die Zukunft sieht rosig aus. Die RC16 wurde 2020 zum Grand Prix Sieger.
Pol feiert sein Podium in Le Mans, Frankreich PC @PolarityPhoto
Pol schließt sich für die Saison 2021 nun einem anderen Team an. „Als er damals zu uns stieß, hatte er mit einer anderen Marke den 6. Platz geholt, und das Ziel war, ihm dabei zu helfen, dieses Ergebnis zu verbessern“, so Red Bull KTM Teammanager Mike Leitner. „Ich glaube, er hatte die letzten vier Jahre eine gute Zeit mit uns, und wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.“
Der Red Bull Ring in Österreich ist der Heim-GP für KTM PC @PolarityPhoto
Espargaros Offenheit und Professionalität hat bei der gesamten Mannschaft Spuren hinterlassen. „Ich konnte mir in diesem Jahr viel von Pol abschauen“, sagt etwa der Rookie des Jahres 2020 und Pols letzter Teamkollege, Brad Binder. „Er war auf jeder Strecke super-schnell. Es ist auch immer wieder umwerfend, sich seine Daten anzusehen. Ich habe es wirklich genossen, sein Teamkollege zu sein. Er ist ein cooler Typ und hebt die Stimmung in der Box. Ich werde ihn vermissen.“
Pol feiert seine Pole Position in der Steiermark, Österreich PC @PolarityPhoto
„Ich bin stolz darauf, was wir als Werk geschafft haben, und auch auf meine Errungenschaften als Fahrer“, so Pol selbst. „Mir bleibt nur noch, mich dafür zu bedanken. Es war manchmal hart, aber alle Leute um mich herum und die gesamte Crew haben jeden Tag dafür gesorgt, dass ich ein Lächeln auf den Lippen hatte. Sie gaben mir Selbstvertrauen und akzeptierten mich so, wie ich bin.“
Pol Espargaro lehnt die KTM RC16 in die Kurve PC @PolarityPhoto
Seine Zeit bei KTM fasste er in Jerez und beim ersten Grand Prix von 2020, bei dem er bereits ähnliche Rundenzeiten wie die Führenden hinlegte, im Wesentlichen mit den Worten „Jetzt sind wir mit den anderen gleichauf“ zusammen.
Espargaro wechselt sein Bike in der Boxengasse PC @PolarityPhoto
Espargaros Zeit bei KTM ist zu einem Ende gekommen – das Team feiert die erfolgreiche Partnerschaft der letzten vier Jahren PC @PolarityPhoto
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