Der KTM BLOG blickt zurück auf Europas zweite KTM ADVENTURE RALLY, bei der 150 Hardcore-KTM ADVENTURE-Fahrer Ende Juni die Insel Sardinien unsicher machten. Bei dieser Veranstaltung wurde zudem das erste Qualifying für das Ultimate Race ausgetragen. Außerdem gab‘s eine Vorschau auf die KTM 790 ADVENTURE R und wir fanden heraus, warum sich die Räder dieser Veranstaltung immer weiter drehen.
© C. Wood
Die zweite jährlich stattfindende KTM ADVENTURE RALLY in Europa ist Geschichte und auf Sardinien sind die LC8-Motoren längst verstummt. Die Erinnerungen und die Freundschaften, die auf der Insel geschlossen wurden, halten aber ein Leben lang.
Die italienische Insel enttäuschte die 150 teilweise aus fernen Ländern wie Kolumbien und Russland angereisten Hardcore-KTM ADVENTURE-Fahrer aus 24 Nationen nicht. Natürlich gab es ein paar Unfälle, kaputte Motorräder, verletzte Fahrer und Navigationsfehler. Im Basislager am Stadtrand von Olbia entstand dabei aber auch eine Gemeinschaft, deren Mitglieder sich gegenseitig halfen, Reifen zu wechseln, es durch technisch besonders anspruchsvolle Prüfungen zu schaffen oder einem Mitstreiter am Ende eines langen Tages ein Bier von der Bar zu holen. Und sie danach in den Swimmingpool zu stoßen …
Im Laufe von drei Tagen machten sich 13 Gruppen von Fahrern, die nach Fahrkönnen und Disziplinen zusammengestellt wurden, auf, die kurvigen Pfade und atemberaubenden Straßen im Norden der Insel zu erkunden. Als die Fahrer am Abend zum ‚Basislager‘ beim Geovillage-Komplex zurückkehrten, war auf den staubbedeckten und schweißnassen Gesichtern so manches breites Grinsen auszumachen und die Geschichten, die bei einem wohlverdienten kühlen Bier erzählt wurden, hatten es ebenfalls in sich.
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Das ‚Basislager‘ diente nicht nur zum Ausschank von Wasser, Bier und Red Bull sowie als Schutz vor der Sonne, sondern fungierte auch als zentrale Informationsstelle für die Fahrer. Darüber hinaus konnte dort mit Unterstützung von KTM-Mechanikern an den Bikes gearbeitet werden, während Continental Reifen feilbot und wechselte. Außerdem konnte man KTM PowerParts und KTM PowerWear von KTM-Händler Travaglini Motors aus Alghero erstehen.
Sprachbarrieren und Altersunterschiede (Fahrer von 20 bis 60 Jahren nahmen teil) hielten diese Offroad- und Straßen-Gruppen nicht davon ab, schnell freundschaftliche Bande zu schließen. Die Mitglieder der verschiedenen Gruppen teilten Instruktionen, Zeiten, Fotos, Videos und manche Fahrer, die über einen Umweg nach Hause zurückkehren, schicken noch jetzt Updates zu ihren Routen oder planen das nächste Abenteuer.
Geleitet von KTM-Mitarbeitern und lokalen Experten erstreckten sich die Offroad-Routen an den drei Tagen über durchschnittlich 150 Kilometer pro Tag. Während nur die Straßen-Gruppe auf der Insel etwas Regen abbekam (dafür wurde der britische Reiseführer verantwortlich gemacht …), hielten auch die heißen und staubigen Pfade einige Herausforderungen bereit. Zum Trinken, Verschnaufen, Fotografieren, Reifenflicken und um der örtlichen Fauna (hauptsächlich Schildkröten) auszuweichen und das Mittagessen an fantastischen Plätzen einzunehmen, wurden regelmäßig Pausen eingelegt.
© C. Wood
Die Straßen-Gruppe konnte die wohl großartigsten Straßen Europas genießen. Mit durchschnittlich 350 Kilometern pro Tag führten ihre Strecken weg von den küstennahen Routen und boten den mit LC8-Motoren und Straßenreifen bestückten Bikes Asphalt mit viel Grip sowie atemberaubende Umgebungen. Die Qualität der Straßen sprach sich schnell herum und am letzten Tag wechselte so mancher Offroad-Fahrer auf Straßenreifen und schloss sich kurzerhand einer dritten Straßen-Gruppe an.
Peter Ziegler, bei KTM für Social Media und Community-Projekte verantwortlich, war bei der Planung des Events federführend tätig. „Wir wissen, dass unsere KTM ADVENTURE-fahrenden Kunden ganz besondere Fahrer sind und an die Fahrerfahrung mit ihren Maschinen hohe Ansprüche stellen. Wir haben die Offroad- und Straßen-Fahrten hier auf Basis ihres Feedbacks zusammengestellt, und mitanzusehen, wie die Bikes hier genau so verwendet werden, wie KTM sich das vorgestellt hat, und wie Freundschaften geformt werden, ist einfach großartig. Es wird schwierig werden, das nächstes Jahr noch zu toppen!“
ULTIMATE RACE Neben der Chance, die Insel auf verschiedenen Untergründen zu erkunden, fungierte die europäische KTM ADVENTURE RALLY auch als das erste Qualifying für das Ultimate Race. Wenn du nicht weißt, wobei es sich dabei handelt, hier gibt’s das Video …
Dieses ‚Event im Event‘ wird bei jeder der sechs KTM ADVENTURE RALLYS, die in Italien, Australien, Neuseeland, Südafrika, Kanada und den USA ausgetragen werden, stattfinden. Die schnellsten zwei Fahrer einer 2-Zylinder KTM ADVENTURE jedes Qualifyings bekommen die Chance, in Merzouga am Ultimate Race teilzunehmen.
Das Preispaket ist prall gefüllt: KTM übernimmt Flüge, Übernachtungen, Startgebühren, das Motorrad, den Rennservice und mehr und die Gewinner werden ganz sicher nicht enttäuscht sein. Außerdem kommen sie in den Genuss, Trainingsstunden bei einigen der weltbesten Athleten wie Quinn Cody und Chris Birch zu nehmen. Bei so einem fantastischen Preis wird die Konkurrenz bestimmt hart.
Anwärter auf einen Platz beim Ultimate Race mussten sich auf Sardinien vier Tage lang verschiedenen besonderen Herausforderungen stellen. Beim Fahren ging es nicht nur um den reinen Speed. Vielmehr war Technik auf und abseits des Bikes gefragt. Orientierungs- und Navigations-Prüfungen standen ebenfalls auf dem Programm, während die mentale und körperliche Stärke der Kandidaten ebenso auf die Probe gestellt wurden wie ihre Fähigkeit, ein Bike im Gelände zu reparieren. Am Ende entschied Sebastian Blum aus Deutschland das Qualifying vor dem Italiener Stefano Sassaro für sich. Beide sicherten sich somit einen Platz bei der Merzouga Rallye 2019.
Sebastian Blum nach seinem Sieg: „Ich war ein Hard Enduro-Fahrer, habe aber das Adventure-Fahren für mich entdeckt, um zu Offroad-Terrain zu gelangen, das einem normalerweise verschlossen bleibt. Ich wollte unbedingt bei der KTM ADVENTURE RALLY dabei sein, weil mich die Pfade Sardiniens reizten. Ich hatte mich auf alles vorbereitet und war somit auch bereit, beim Ultimate Race teilzunehmen, und es hat sehr viel Spaß gemacht. Bei einer Rallye zu fahren, ist der Traum jedes Enduro- und Adventure-Fahrers und ich bin schon gespannt, wie weit nach vorne ich es bei der Merzouga schaffen kann.“
© C. Wood
ADVENTURE: EIN NEUER WEG Gerade von der KTM ADVENTURE RALLY in Australien zurückgekehrt, war auch der Neuseeländer Chris Birch – KTMs ADVENTURE-Botschafter und Fahrertrainer für das KTM Ultimate Race – vor Ort. Ein weiterer Grund für Chris, nach Sardinien zu kommen, war, den 150 bei der Rallye antretenden KTM ADVENTURE-Enthusiasten einen ersten öffentlichen Vorgeschmack auf die kommende KTM 790 ADVENTURE R zu geben – ein Bruch mit der Tradition, zuallererst der Presse einen Blick zu gewähren!
Obwohl es sich um einen vollständig in Schwarz gehaltenen Prototypen handelte (das Bike befindet sich noch in der Entwicklungsphase), war sein Potential sofort zu erkennen, als Birch es bei der Rallye mehrere Tage lang über die Enduro-Pfade prügelte, bevor es bei einer Präsentation mit anschließender Frage-Antwort-Session offiziell präsentiert wurde.
„Wenn ich mit der neuen KTM 790 ADVENTURE R fahre, fühlt es sich ein bisschen an, als würde ich meine KTM 1090 ADVENTURE R betrügen!“ so Chris Birch ganz im Ernst. „Ich kann momentan noch nicht viel über das Bike sagen, da KTM es noch entwickelt, aber so viel schon mal vorweg: Dieses Motorrad wird die KTM 1090 ADVENTURE R oder die KTM 1290 SUPER ADVENTURE R nicht ersetzen, sondern die ADVENTURE-Reihe weiter beflügeln. Es fährt sich ganz anders – das Fahrwerk ist extrem potent und das Motorrad fühlt sich unglaublich leicht an.“
„Es macht viel Spaß und der Motor ist ein Sahnestück. Ich persönlich muss es etwas anders fahren als die KTM 1090 ADVENTURE R, ich denke aber, dass viele Leute die niedrigere Sitzhöhe und die Manövrierbarkeit dieses Bikes lieben werden. Ich glaube, dass es viele Freunde unter Fahrern finden wird, die ihre Fähigkeiten abseits der Straße verbessern, aber trotzdem ein großartiges Touren-Motorrad haben möchten. Ich kann die Präsentation des Serienbikes nächstes Jahr kaum erwarten.“
© A. Barbanti
Die Tatsache, dass viele der anwesenden Fahrer sich förmlich darum balgten, auf dem neuen Bike Platz nehmen oder ein Foto davon schießen zu dürfen, belegt, dass er mit seiner Einschätzung wohl recht hat. Auf der EICMA im November in Mailand gibt‘s weitere Informationen …
Kein entspannter Urlaub also, aber die europäische KTM ADVENTURE RALLY des Jahres 2018 bot fantastische Fahrten vor umwerfenden Landschaften, einen exklusiven Ausblick auf ein künftiges KTM-Modell, die Möglichkeit, sein Können beim Fahren und Warten zu verbessern, sowie die Chance einen einmaligen Preis zu gewinnen. Die Teilnehmer werden aber wohl mit einem Lächeln in den unvergesslichen Erinnerungen an die mit gleichgesinnten ‚Orange Bleeders‘ erlebten Abenteuer schwelgen, wenn sie das offizielle Event-T-Shirt anziehen oder eine Nachricht von einem anderen Fahrer erhalten. Dann wird wohl das nächste Abenteuer nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Fotos: Chippy Wood | Alessio Barbanti
Video: Eros Girotti/Filmer Force Productions
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