Drei Stunden Flug nach Malaga, 80 km Transfer nach Estepona. Schönes Hotel, in dem die KTM-Crew Quartier bezogen hat. Es ist bereits Nachmittag. Blauer Himmel, die Sonne scheint. In der Lobby hängt eine Gruppe britischer Tester in den Sesseln. Für sie war heute ein halber Tag auf der Rennstrecke Ascari angesagt. Einer der Roastbeefs strahlt: »Das Bike ist klasse, der Tag war klasse, alles klasse«.
Draußen flattern KTM-Fahnen. Drinnen, direkt neben dem Eingang ist eine Maschine ausgestellt. 1290 Super Duke R. Tolles Teil. Ein Motor auf Rädern. Zierlich aber muskulös. Schmale Taille, Breiter Lenker. Wunderschön. Sieht mit freiem Auge noch besser auf als Fotos. Und in schwarz erst recht.
Ich gehe zwei Schritte zurück und auf die Knie, auf Augenhöhe vor dem V-Twin, der unverhüllt im Rahmen hängt. Was für ein Motor. Monumental. 1301 Kubik. Vor meinem geistigen Auge schiessen Kolben wie Schiffsdiesel auf und ab, der eine macht King, der andere Kong und produzieren das Drehmoment einer Abrissbirne.
Erstmal einchecken. Auf dem Zimmer liegt eine Welcome-Karte – aber eine spezielle: Beim Öffnen ertönt 10 Sekunden lang ein Motor, der angestartet und mit kurzen Gasstössen hochgedreht wird. Dazu steht folgender Text auf der Karte: »Welcome to the first rollout of the all new 1290 KTM Super Duke R, a product that is so much more than just a motorcycle. Lean back, take a deep breath, get ready for the widest smile ever and very, very long arms.« Nette Begrüßung.
Dann orientieren. Eva, die Orga-Fee wirbelt in der Lobby herum, hackt auf einen Laptop ein. Die Testbikes von heutigen Fahrtag werde in der Hotelgarage geputzt und durchgecheckt. Kein Zuckerschlecken – ein Dutzend KTM-Techniker schuftet jeden Tag bis spät.
In Konferenzraum, in dem morgen das Event für die nächste Gruppe beginnt, hocken zwischen fertig präparierten Tischen und Demobikes Alex und Jule an Computer, sichten und kollektionieren die Fotos, die heute von zwei Fotografen geschossen wurden.
So eine Media-Ride ist kein Kindergeburtstag. 25 Tester aus aller Herren Länder fahren jeweils zwei Tage lang, erst auf der Landstraße, dann auf dem Ascari-Racetrack. Vier Gruppen werden durchgeschleust. 38 neue 1290 Super Duke sind nach Spanien gekarrt worden. Davon 34 zum Fahren, der Rest Aussteller und Deko-Objekte. Wer also wissen will, ob es auch Koffer und Tankrucksack im Power Parts-Programm neben Akrapo und anderen heißen Teilen geben wird – die Antwort lautet ja.
Für den Abend ist eine Begrüßungs-Cocktail für die nächste Testergruppe angesetzt. Morgen ist Fahrtag, auf sagenhaft schönen Straßen rund um Ronda.
Pump Kinn
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